Unsere Reise führte durch den Gran Chaco, eine Region Boliviens in der ich einen Großteil jener acht Jahre verbracht hatte, die ich als Kind in diesem Land lebte. Nur ein Jahr war meine Familie damals in La Paz gewesen. Der Südosten des Landes war also das Land meiner Sozialisation, meiner Kindheit. Daher hatte ich auch geplant und dank der beiden deutschen Touristik-Experten von "The Roadrunners" geschafft, es gegen Ende meines Lebens noch einmal zu sehen. Und die Tagebuchaufzeichnungen meines Vaters, "Bolivien für Gringos", herausgegeben 2005 im Verlag Lex Liszt, in Österreich, haben sich als Reiseführer hervorragend bewährt. Darüber hinaus hat es Toni Tauer, voll Interesse an meiner Vertreibungsgeschichte geschafft, mich in Regionen zu bringen, die niemals als Touristenziele angefahren werden. Kleine Ortschaften, in denen mein Vater als Garnisonsarzt zugeteilt worden und daher meine Familie ansässig gewesen war. Die Geburtsorte meiner beiden Schwestern, Villamontes und Choreti waren auch darunter.
Wir haben zudem die Gelegenheit genutzt, auch einige besondere Sehenswürdigkeiten Boliviens mit ins Reiseprogramm zu nehmen, wie den Salzsee von Uyuni, die Städte Potosi und Sucre, andere bekannte Orte, wie Tarabuco, Vallegrande und natürlich den Sitz des Tourismusbüros, Samaipata, mit seinen Bezügen zur Inka-Kultur. Und selbstverständlich Tonis Restaurant in Samaipata, das eine schmackhafte Küche bietet. Che Guevara-Gedenkstätten haben wir einige gesehen; und wir sind von der großartigen Landschaft Boliviens verzaubert worden.
Dieser Trail durch die Staubwolken Boliviens, war außergewöhnlich schon infolge der Wege, die Toni für uns ausgesucht hat und die selbst für ihn noch Überraschungen bereit hatten. Wir sind durch Bereiche des Landes gekommen, in denen wir bestaunte Fremde waren, haben aber nur freundliche Begegnungen erlebt. Keine Gefahren, Bedrohungen oder gar Gewalttaten, keinen Diebstahl und nicht einmal Aggressivität gab es. Für mich nur eine Bestätigung der Erinnerungen aus meiner Kindheit, in der wir in der bolivianischen Gesellschaft unter Freunden in Frieden und Sicherheit gelebt hatten. Wofür ich Bolivien mein Leben lang in Dankbarkeit verbunden bleiben werde!
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